Familientherapie

In der Familientherapie wird die Familie als ein eigenständiges System mit eigenen Regeln betrachtet.

Der Einzelne kann diese Regeln nur begrenzt beeinflussen.

Das Familiensystem bestimmt Verhalten und Erleben des einzelnen Familienmitglieds sehr wesentlich mit.

Wie in jedem System, jeder menschlichen Gruppe, sorgen die ungeschriebenen Gesetze der Familienstruktur dafür, dass der Einzelen sich an die Regeln hält.

Wenn diese Regeln so starr sind, dass sie keine Entwicklungen des Einzelnen erlauben, kommt es zu Störungen.

Diese Störungen äußern sich oft in auffälligem oder als krankhaft erlebten Verhalten eines Familienmitglieds.

Aufgabe der Familientherapie ist, zu untersuchen, warum sich diese Regeln in der Familie entwickelt haben, wem sie mehr nützen als schaden und umgekehrt und wie man sie ohne Schaden für alle Beteiligten verändern kann.

Die Methoden der Familientherapie sind dabei sehr vielfältig. Ob sich der/die als Therapeut/In an eine bestimmte Schulrichtung hält oder sich aus verschiedenen Schulrichtungen das für die eigene Praxis und die eigene Person Passende heraussucht, hat bei ausreichender Erfahrung des/der Therapeuten/ln m. E. keine entscheidende Bedeutung. Untersucht werden die in der Familie wirksamen Regeln und Strukturen im Hinblick darauf, wieweit diese Regeln und Strukturen zum Wohle jedes Einzelnen verändert werden können.

Der Therapeut/die Therapeutin bemüht sich dabei um Allparteilichkeit (das heißt, dass man versucht, den Standpukt jedes Einzelnen zu verstehen, ohne ihn zu bewerten).

Der "Patient" ist dabei die Familie, die unter überkommenen Regeln leiden kann, ohne die Möglichkeit zu sehen, diese zu verändern. Bei der Veränderung hilft der Therapeut/die Therapeutin.